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Dienstag, 5. Juni 2018

Mythos und Wahrheit

Einige Ernährungsirrtümer halten sich hartnäckig

Popeye hat nicht recht: Man kann auch
ohne Spinat groß und stark werden.
Foto: djd/www.erasco.de/thx
(djd). Rund um das Thema Ernährung ranken sich viele Irrtümer, sie werden teilweise von Generation zu Generation weitergegeben. Wir haben vier bekannte Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft.

Irrtum 1: Spinat ist besonders eisenhaltig

Nicht nur Popeye glaubt daran, dass Spinat besonders viel Eisen enthält und deshalb stark macht. Der Mythos basiert auf einer Untersuchung von getrocknetem Spinat - er besitzt mit 35 mg pro 100 g tatsächlich einen hohen Eisenanteil. Im gekochten Zustand aber reduziert sich der Eisengehalt von 100 g Spinat auf nur noch 3,5 mg, andere Lebensmittel verfügen über einen deutlich höheren Eisenanteil. Bei einer einigermaßen ausgewogenen Ernährung tritt im Übrigen hierzulande kaum noch ein Eisenmangel auf.

Irrtum 2: Kaffee ist ein Flüssigkeitsräuber

Hartnäckig hält sich der Irrtum, dass man Kaffee bei der Berechnung der täglich benötigten Flüssigkeitsmenge nicht mitzählen darf. Das aber ist falsch. Tatsächlich wirkt Kaffee durch das darin enthaltene Koffein zwar harntreibend, Kaffee entzieht dem Körper aber kein Wasser. Es wird also nicht mehr Flüssigkeit ausgeschieden, als durch Kaffee aufgenommen wurde. Heute wird Kaffee bei der täglichen Flüssigkeitsmenge deshalb auch dazu gerechnet.

Irrtum 3: Schnaps ist gut für die Verdauung

Ein "Verteiler" nach dem Essen soll angeblich die Verdauung ankurbeln, deshalb wird vor allem nach üppigen Mahlzeiten gerne ein Schnaps gereicht. Tatsächlich aber wird durch Alkohol die Fettverbrennung gehemmt, das Essen liegt tendenziell länger schwer im Magen. Durch den Schnaps kann das Völlegefühl dennoch kurzfristig nachlassen, weil Alkohol die Magenmuskulatur lockert.

Irrtum 4: Unbehandelte Lebensmittel sind gesünder als Lebensmittel aus Konserven

"Tatsächlich sind unbehandelte Lebensmittel nicht in jedem Fall gesünder und enthalten mehr Vitamine als Konserven", so Jeannine Frenzel, Quality Manager bei Continental Foods Lübeck, Marke Erasco. Obst und Gemüse etwa verlieren bei Zimmertemperatur und unter dem Einfluss von Licht und Sauerstoff schnell einen Großteil der Vitamine. Im Gegenzug stimme es nicht, dass Konserven keine Vitamine mehr enthielten: "Wie viele Vitamine noch in einer Konserve enthalten sind, hängt von der Art des Erhitzens ab und vom Vitamingehalt vor der Verarbeitung." Denn nicht jedes Vitamin sei gleichermaßen hitzeempfindlich. Die Zusetzung von Konservierungsstoffen sei bei den modernen Verfahren in der Regel nicht mehr nötig: "Die meisten Fertigprodukte kommen tatsächlich mittlerweile ganz ohne Konservierungsmittel laut Gesetz, geschmacksverstärkende Zusatzstoffe oder künstliche Farbstoffe aus."