![]() |
Nicht alle Empfehlungen zu gesunder Ernährung halten der wissenschaftlichen Prüfung stand. Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./thx |
Komplexe Regulation des Natriumhaushaltes
Dass nicht alle Ernährungsempfehlungen wissenschaftlich valide sind, demonstrierte Schütz am Beispiel des Salzkonsums. Zugleich räumt er mit einigen Mythen rund um den Salzverzehr auf. So werde allgemein angenommen, dass zwischen der Aufnahme und der Ausscheidung von Natrium als wesentlichem Bestandteil von Kochsalz ein linearer Zusammenhang besteht. Aktuelle Forschungsergebnisse vor allem aus der Raumfahrt haben aber gezeigt, dass der Natriumhaushalt wesentlich komplexer reguliert wird. Er funktioniere zyklisch und unterliege deutlichen Tagesschwankungen, gab Schütz zu bedenken: "Allerdings sind die Stoffwechselwege von Natrium bei weitem noch nicht voll verstanden", sagte der Mediziner.
Selbst zu kochen, senkt nicht den Salzkonsum
Falsch ist nach seinen Aussagen auch die Annahme, die Zubereitung warmer Speisen aus frischen Lebensmitteln führe zu einer geringeren Kochsalzaufnahme. Vielmehr habe das Selbstkochen Erhebungen zufolge bei Männern keinen Einfluss auf die zugeführte Natriummenge. Bei Frauen, die selbst kochen, sei die Natriumaufnahme sogar höher als bei Frauen, die üblicherweise ihre Mahlzeiten nicht selbst zubereiten. "Damit gerät die These, dass konservierte Lebensmittel automatisch zu einer höheren Salzaufnahme führen, ins Wanken", so Schütz.